Mallorca Miet-ObjekteDie Insel Mallorca gehört seit Jahren zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen. Mallorca ist von Deutschland aus in zwei bis vier Flugstunden zu erreichen, das Wetter ist durchweg sonnig und das Wasser im Sommer angenehm warm. Mallorca mit ca. 3.600km² Fläche und einer Küstenlänge von etwa 550km die größte der drei Baleareninseln. Traumstrände, Buchten, urige Dörfer, Gebirge, Kunst und jede Menge Kultur gibt es auf der Insel zu entdecken.

Mallorca

Das subtropische Mittelmeerklima auf Mallorca sorgt für trockene und heisse Sommer und für feuchte, aber milde Winter. Einen Winter, wie man ihn von Deutschland kennt, gibt es auf Mallorca nicht. Von November bis Januar kann es 18 Grad warm sein, aber durchaus auch 5 Grad kalt werden, in der Nacht sinkt das Thermometer manchmal auch auf 0 Grad ab, und in den Bergen der Tramuntana fällt etwas Schnee. Aber der Rest der Insel bleibt von der weissen Pracht verschont und Dauerfrost ist unbekannt. Spätestens Anfang Februar beginnt dann - eingeleitet von der faszinierenden Blüte der Mandelbäume - der Frühling mit Temperaturen bis 23 Grad.

 

Im September sinken die Temperaturen und bei 20 Grad kann man einen milden Herbst geniessen. Wasser ist auf Mallorca knapp, denn Regenfälle sind selten. Ab und zu gibt es, vor allem im Frühjahr und Herbst, starke Gewitter. Aber die Böden sind so trocken, dass sie das Wasser oft nicht aufnehmen und speichern können. Schlechtwetterfronten bzw. der Regen und der heftige Wind bringende Nordwind treffen vorrangig auf den Nordwesten und werden von der Serra de Tramuntana aufgehalten. Der Rest der Insel ist daher geschützt. Die Statistik verzeichnet das vierfache an Regen im Jahresdurchschnitt für den Nordwesten der Insel im Gegensatz zum Süden und Osten.
 
 
 
Vegetation auf Mallorca
Auch wenn die zuweilen extrem starke Hitze und der fehlende Regen im Sommer die Pflanzen einiges abverlangen, gedeihen auf Mallorca weit über 1000 verschiedene Blütenpflanzen, die ganzjährig dafür sorgen, dass Mallorca immer noch als die grünste, artenreichste und vielfältigste Mittelmeerinsel gilt. La Luminosa, "die Leuchtende", nennen die Einheimischen ihre Insel und besonders einleuchtend erscheint dieser Name, wenn im Februar die Blüten der ca. 7 Millionen Mandelbäume die Insel mit einem weiß-rosafarbenen Kleid überziehen.

Der Mandelbaum wurde von den Mauren auf die Balearen eingeführt. Die meisten Mandelbäume findet man an der Ostküste, von Portocolom bis nach Cala Millor, in der Gegend um LLucmajor, sowie um Motuiri. Erntezeit ist der Hochsommer. Dann werden unter den Bäumen Netze ausgebreitet und die lockersitzenden Früchte mit langen Stöcken abgeschlagen. Man trennt die Kerne von der Schale und gibt die Kerne weiter zur Produktion von Mandelschokoladen, Mandelöl oder Mandellikör. Rund 7000 t Mandeln bester Qualität werden auf Mallorca jedes Jahr produziert. Mallorca besteht also nicht nur aus Palmen.

 

Im April bezaubern zigtausend Magariten, im Herbst gelbe Ringelblumen und wenn im Winter die Zitrusbäume üppige Früchte tragen sieht man wie so gelbe und orangefarbene Muster die Landschaft malen und somit auch die Schönheit der Insel zusehen ist. Beliebt sind Wanderungen durch die dichten Pinien- und Aleppokiefern- Wälder, die jedoch teilweise durch die dicht gewachsenen, intensiv duftenden Macchia- und Garrigue-Sträucher erschwert werden. Ebenfalls ein Genuss für Auge und Nase sind die zahllos wachsenden wilden Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Lavendel und Salbei. Besonders faszinierend sind die Orchideen und Botaniker behaupten, dass bis zu 200 verschiedene Arten auf Mallorca wachsen. Nicht alle Pflanzen sind ursprünglich auf der Insel beheimatet gewesen, sondern ebenso wie in der Architektur oder in der Küche sind auch hier die Einflüsse der Bewohner und Herrscher aus verschiedenen Kulturen und Ländern spürbar. Abpflücken ist streng verboten, denn sie stehen unter Naturschutz. So brachten einst die Römer die Olivenbäume und den Wein mit, die arabischen Mauren pflanzten Mandel-, Zitronen-, Orangen-, Johannisbrot-, Feigen-, Aprikosen- und Pfirsichbäume und legten Terrassen mit einem genialen Bewässerungssystem in den Berghängen an und die Festlandspanier, die die Insel von den Mauren zurückeroberten, führten Kartoffel und Tomate ein.

 

Eine der wichtigsten Kulturpflanzen Mallorcas ist der Olivenbaum. Er wurde grösstenteils schon im 16. und 17. Jh. angepflanzt, vorzugsweise in der Serra Tramuntana und zum Teil noch in den ihr vorgelagerten Landstrichen. Nicht nur die Früchte sind verwendbar, auch das schön gemaserte, polierfähige Olivenholz eignet sich für Schnitzarbeiten, die in diversen Kunsthandwerksläden verkauft werden. Auffallend und eher unbekannt ist der Johannisbrotbaum mit seinen immergrünen Blättern und dem im Herbst ausgereiften, ca. 20 cm langen Hülsenfrüchten, die früher zu Brot- und Kaffee-Ersatz verarbeitet, heute aber vorwiegend als Futter für das Vieh verwendet werden. Eine weitere, hierzulande nicht gängige Nutzpflanze ist die Kapernpflanze, die auf riesigen Feldern an Sträuchern wächst. Die Knospen der Pflanzen werden getrocknet, gesalzen in Öl und Essig eingelegt und exportiert, würzen aber auch vielerlei Gerichte auf ganz spezielle mallorquinische Art.

 

So viele verschiedene Pflanzen Mallorca auch aufweisen kann, bei den Tieren findet man -zumindest auf der Erde- weniger. Neben den domestizierten Tieren und den sich stark vermehrenden wild lebenden Mäusen, Ratten, Kaninchen, Hasen, Katzen und Hunden gibt es vor allem Reptilien wie Geckos und Eidechsen auf der Insel, wobei die schönsten und grössten Eidechsen auf der im Südwesten vorgelagerten kleinen Insel Sa Dragonera leben. Auch Land- und Sumpfschildkröten sind auf Mallorca heimisch sowie einige ungiftige Schlangenarten.

 

Naturpark de's Albufera

Das Feuchtgebiet S'Albufera ist das grösste zusammenhängende Feuchtgebiet Mallorcas. Es erstreckt sich von Port d'Alcúdia bis nach Can Picafort. Ins Hinterland reicht es fast bis nach Muro. Die Brackwasserkanäle haben ein Gesamtlänge von fast 400 km. Auf einem guten Wegenetz, vorbei an Kanälen, Tümpeln und hohen Riedgras lässt es sich bequem wandern. Vor allem Vogelfreunde werden auf ihre Kosten kommen. In den Kanälen leben auch viele Aale, die hier eine Spezialität sind. Die Balearenregierung kaufte 1985 800ha des Feuchtgebietes. 1998 wurden das grösste Feuchtgebiet Mallorcas zum Naturpark erklärt. In den Berge gibt es vereinzelt noch Wild und Bergziegen. Für Ornithologen jedoch ist Mallorca eine Fundgrube, denn nicht wenige Singvögel, aber auch seltener antreffende Vögel wie Reiher, Falken, Flamingos, Kormorane (vor allem auf Cabrera) und Seeadler wählen Mallorca als Winterquartier oder leben ganz hier. Insgesamt kann man auf der Insel ca. 300 verschiedene Vogelarten sehen und hören. Auch unter Wasser tummeln sich die verschiedensten Fischvariationen. Allerdings hat die Lust von Millionen von Touristen auf Fisch und Meeresfrüchte den Bestand schon arg dezimiert. Grösstenteils wird der Fisch daher von den gazilischen Atlantikgewässern nach Mallorca importiert. Südlich von Mallorca liegen die besten Fischgründe. In den seichteren Gewässern im Norden und Nordosten der Insel leben in 400 m Tiefe Langusten und Kaisergranaten, die aber vom 1. September bis zum 1. März nicht gefischt werden dürfen, die Jagd auf Hummer ist sogar nur auf Juni bis August begrenzt. Rund um Mallorca findet man u.a. Petersfische, Brasse, Zackenbarsche, Seeteufel, Tintenfische, Makrelen und vor der Küste von Cala Ratjada auch noch Rochen, die dem Ort eins seinen Namen gaben.

 

Zum Schluss ein paar Worte über die unangenehmsten tierischen Bewohner der Insel: DieSandflöhe. Sie bevölkern vor allem die langen Sandstrände und man ist ihnen nahezu rettungslos ausgeliefert, weil sie anscheinend gegen die meisten Insektenschutzmittel immun sind. Da hilft nur: Nicht auf den Sand, sondern immer auf die Liege legen (Sandflöhe sind faul und finden ihre Opfer gerne direkt am Sand);sich regelmässig eincremen und aufpassen, denn ein Sandfloh sticht meist nicht nur einmal, sondern gleich zigmal. Erwischt man ihn schnell, so erspart man sich bis zu 20 weitere schmerzhaft juckende Beulen.

 
 
Kulinarisches auf Mallorca
 
apas heissen die typischen spanischen Appetithäppchen, die in vielen der kleinen Bars angeboten werden. Eingelegtes Gemüse, die verschiedensten Meeresfrüchte und alle möglichen Fleischgerichte lassen keine Wünsche offen. Mit einem Gläschen Wein und etwas Brot dazu ersetzen sie auch mal ein Hauptgericht. Zeigen sie einfach mit dem Finger drauf - und los geht's!

Schilder mit dem Hinweis "Can" oder "Cal" sind ein Hinweis auf urige Gasthöfe irgendwo in der Inselmitte oder auch an Ortsausgängen. Dort speist man bodenständig. Auch die alten Weinkeller, in denen ehemals edle Tropfen gelagert wurden sind eine gute Adresse.In den Cellers brutzeln knusprige Spanferkel über dem Feuer und deftige Sopas,gehaltvolle Eintöpfe werden in grossen Tonschüsseln gerührt. Obwohl die Balearen vom Meer umgeben sind, haben die meisten mallorquinischen Gerichte ihren Ursprung im Gemüsegarten und Schweinestall.

 

Fisch und andere Meeresfrüchte finden in der deftigen Bauernküche nur selten Verwendung. Olivenöl, manchmal auch Schweineschmalz, ist Grundbestandteil der mallorquinischen Küche, ebenso zahlreiche Gewürze und Küchenkräuter. Zu den oft verwendeten Gemüsesorten gehören Aubergine, Zucchini, Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln, Paprika und Kohl. Diese Gartengemüse benötigt man für die Sopes, die eigentlich keine Suppen sind, sondern kräftige Kohleintöpfe mit Gemüse, Fleisch und dünnen Brotscheiben. Früher handelte es sich um ein arme Leuteessen, heute steht es in allen traditionsbewussten Lokalen auf der Speisekarte.

 

In der heissen Jahreszeit beginnt die Malzeit in der Regel mit einem erfrischenden Trempó, einem Salat aus fein geschnittenen Tomaten, Paprika und Zwiebel, angemacht mit Olivenöl. Beliebte Vorspeisen sind aber auch gefüllte Auberginen oder mit Hackfleisch gefüllte Tintenfische. An kälteren Tagen reicht man dagegen einen Frit mallorqui, zu dem Innereien vom Schwein, rote Paprikaschoten, Kartoffeln, Petersilie und Knoblauch gehören oder Tumbet, einen Auberginen-Auflauf mit Kartoffelscheiben und Tomatensosse. Gegen den ganz grossen Hunger empfehlen sich Llom amb col (Schweinerücken mit Kohl), Conill amb ceba (Kaninchen mit Zwiebeln) oder Arrós brut (schmutziger Reis), ein schmackhafter Reistopf mit Gemüse und Fleischstückchen vom Schwein, Hasen und von der Taube. Zum Dessert lassen sich die Mallorquiner gern Sospiros oder Amargos (Mandelplätzchen), Gelat d'amettla (Mandeleis); Gató (Mandelkuchen) oder einen in der Tonschale gebackenen Käsekuchen (Greixonera de brossat) schmecken. Wer es dagegen etwas würziger mag, bestellt Käse, der von der Nachbarinsel Menorca kommt.

 

Bon Profit wünschen sich die Mallorquiner gerne, denn für Spanier ist Essen ein wichtiges Ereignis, das man dementsprechend zelebriert. Grosse Runden sitzen (bevorzugt sonntags) an üppig gedeckten Tafeln und speisen stundenlang, wobei man mittags kaum vor 14 Uhr und abends selten vor 22 Uhr mit dem Essen beginnt. Auf Mallorca gibt es ca. 2500 Restaurants, da dürfte es ihnen nicht schwer fallen satt zu werden. Natürlich können sie auch Eisbein in deutschen, Spaghetti in italienischen, Cordon Bleu in französischen, Enchilades in mexikanischen, Chop Suey in chinesischen, Sushi in japanischen Lokalen und Wiener Schnitzel in Restaurants mit internationale Küche speisen, aber sie sollten sich die exquisite mallorquinische Küche nicht entgehen lassen. Sie ist abwechslungsreich, vielseitig und nutzt die Produkte die die Insel bietet. Geprägt durch die türkische, arabische, jüdische und römische Einflüsse gibt es einfache Speisen, aber auch kompliziert zu bereitete Gerichte. Man nutzt die verhandenen Spezialitäten weidlich aus: Die edlen und aussergewöhnlich schmeckende Tomaten aus Banyalbufar, die Orangen und Zitronen aus Sóller, Lämmer und Ziegen aus dem Gebirge, Getreide und Obst aus der Inselmitte, Schweine- oder Rindfleisch und Milchprodukte aus dem Inselsüden, sowie Fische und Meeresfrüchte von den Küstenorten. Nicht zu vergessen den Wein aus den Gegenden rund um Binissalem bzw. Felanitx. Eine der wichtigsten Gerätschaften in der Küche ist die Grereixonera,ein Tontopf, in dem eigentlich alles zubereitet wird. Viele Gerichte werden auch in der Greixonera serviert.

 

Natürlich erhält man in den Lokalen auch viele deutsche Biersorten (Cerveza), aber man sollte das einheimische Gebraute probieren, denn es schmeckt ebenso gut und ist sogar etwas billiger (San Miguell oder Estrella, beides auch manchmal vom Fass erhältlich). Sangria (Mischung aus Rotwein, Mineralwasser, etwas Gin oder Weinbrand und Fruchtstücken von Orangen, Zitronen und Pfirsichen) ist auch zu empfehlen.

 

Als Aperitif trinkt man den gewöhnungsbedüftigen süssliche Palo, der aus Rinde des Johannesbrotbaums, gebrannten Zucker, Chinin und gekochten Orangen- und Zitronenschalen hergestellt wird, als Digistif geniesst man den Hierbas, einen für die Balearen typischer Kräuterlikör, den es herb (seco), süß (dulce) und als Mischung (mescala) gibt. Natürlich trinkt man auch hier als Abschlug eines Essens gerne einen Kaffee, z.B. einen Café solo (starker Kaffee), einen Cortado (Expresso mit etwas heisser Milch) oder einen Carajillo (Espresso mit einem Schuss Cognac).

 

Knigge

Wenn sie in ein Restaurant gehen, warten sie, bis man ihnen einen Tisch zuweist. Sie dürfen sich nicht einfach zu anderen an den Tisch setzen, die Bedienungen haben ein spezielles System und wollen keine Einmischung. In vielen Restaurants oder Tapas-Bars kann man nicht reservieren, da ist es üblich, dass man erst einmal an der Theke stehen bleibt und einen Aperitif trinkt, vielleicht schon eine kleine Tapa isst und wartet. Getrenntes Zahlen ist in Spanien eher unüblich, normalerweise gibt es nur eine Rechnung und einer bezahlt (wie auch immer das später dann untereinander abgerechnet wird). Man gibt etwa 5-10% Trinkgeld, wobei man nicht die Rechnung aufrundet, sondern man erhält -meist auf einen kleinen Teller- die Rechnung, legt seine Scheine dazu und erhält das Tellerchen mit dem Restgeld zurück. Dann erst legt man das Trinkgeld darauf. Handelt es sich um einen runden Betrag oder können sie die Summe passend bezahlen, legen sie natürlich das Trinkgeld direkt dazu.